Drei Verbände, eine Forderung: Der Paketversand muss klimafreundlicher werden und intensiver auf die Schiene verlagert werden. Die gemeinsamen Vorschläge zur Erreichung dieses Ziels haben die Allianz pro Schiene, der Bundesverband für Paket- und Expresslogistik (BIEK) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Form eines Positionspapiers am Dienstag an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic übergeben. Für klimafreundliche Transportkonzepte sind einerseits die Paketdienstleister sowie die Transportunternehmen selbst in der Pflicht. Andererseits muss auch die Politik entschlossener vorgehen, um die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Schiene als echte Alternative zur Straße stärken. Die aktuelle Regierungskoalition hat sich ausdrücklich zu dem Ziel bekannt, den Marktanteil des Schienengüterverkehrs bis zum Jahr 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen. Die Verbände sind daher der Auffassung, dass die Politik nun rasch und konsequent handeln und die in dem Masterplan Schienengüterverkehr und im Masterplan Schienenverkehr identifizierten Maßnahmen umsetzen muss.
Folgende Handlungsfelder halten die Verbände für zentral, um eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zu erzielen:
- Kapazität auf den Korridoren verbessern
- Ausbau der Schieneninfrastruktur beschleunigen
- Mehr und innovative Hubs für flexible Transportkonzepte
- Kombinierten Verkehr von der Maut befreien
- Mehr Gleisanschlüsse schaffen
- Städtische Schieneninfrastruktur ertüchtigen
Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, erläutert das gemeinsame Positionspapier der Verbände: „Für die Verkehrswende ist es eine Riesenchance, dass die Paketbranche sich zunehmend für die Schiene interessiert. Die Bundespolitik muss jetzt schnell die Rahmenbedingungen verbessern, damit es auch genügend Kapazitäten für mehr Transporte auf den Gleisen gibt. Von einer klimafreundlichen Paketlogistik profitieren am Ende alle.“
Der BIEK-Vorsitzende Marten Bosselmann betont: „Die Paketbranche steht bereit, mehr Güter auf der Schiene zu befördern. Jetzt sind die Politik und die Marktakteure gefragt. Sie müssen den Weg für mehr Schienengüterverkehr zügig frei machen – zum Wohle der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie des Klimaschutzes!“
Dr. Martin Henke, VDV-Geschäftsführer Eisenbahnverkehr, ergänzt: „Güter gehören auf die Schiene – und zwar deutlich mehr als bisher, vom Schüttgut bis zum Päckchen. Das gab es schon vor hundert Jahren und Deutschlands Schienennetz muss dazu wieder in die Lage versetzt werden! Wir müssen dafür deshalb mehr Gleisanschlüsse schaffen, städtische Infrastrukturen wieder ertüchtigen und den kombinierten Verkehr unbedingt von der Maut befreien.“
Nach wie vor sorgt der zunehmende Onlinehandel für immer mehr Paketsendungen in Deutschland. Allein im Jahr 2021 wurden den Verbrauchern gut 4,5 Milliarden Sendungen zugestellt. Prinzipiell sind die Paketunternehmen dazu bereit, nach und nach den Anteil von Paketen zu erhöhen, die über die Schiene transportiert werden. Das würde in großem Stil zur CO2-Reduzierung beitragen und einen wesentlich Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung leisten.