Wie die Port of Rotterdam Authority Ende vergangener Woche mitteilte, fiel der Umschlag auf 220,7 Millionen Tonnen von 233,5 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum. Unter anderem ging der Containerumschlag um 9,3 Prozent auf 64,4 Millionen Tonnen beziehungsweise um 8,1 Prozent auf 6,7 Millionen TEU zurück. Dieser Rückgang habe seine zwei Hauptursachen im Wegfall von Volumen aus und nach Russland und den geringeren Importen aus Asien. Das Segment sonstiges Stückgut verzeichnete einen Rückgang um 11,5 Prozent auf 3,4 Millionen Tonnen. Der Hauptgrund dafür war, dass viele Stückgutfrachten angesichts der geringen Containertarife wieder in Containern befördert werden.
Rückgänge gab es auch beim Umschlag von Kohle und anderem trockenem Massengut. Im Gütersegment trockenes Massengut wurde in der ersten Jahreshälfte ein Rückgang um 11,7 Prozent verzeichnet. Beim Umschlag von Kohle kam es zu einem Rückgang um 14,5 Prozent auf 12,4 Millionen Tonnen. Dies war vor allem eine Folge der geringeren Nachfrage nach Energiekohle für die Stromerzeugung. Beim Rohöl betrug der Umschlag 51,8 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 1,4 Prozent entspricht. Die Lieferungen von russischem Öl wurden inzwischen vollständig ersetzt. Der Umschlag von Mineralölprodukten ging in der ersten Jahreshälfte um 1,9 Prozent auf 27,3 Millionen Tonnen zurück. Beim LNG-Umschlag dagegen wurde im selben Zeitraum ein weiterer Anstieg um 9,8 Prozent auf 5,9 Millionen Tonnen verzeichnet. LNG wird zu 62 Prozent aus den USA eingeführt.
Der Umschlag in den Segmenten Agrarmassengüter, Eisenerz und Schrott sowie Flüssiggas (LNG) stieg dagegen an. Bei Agrarmassengütern ergab sich nach Korrektur eines Erfassungsfehlers im Vorjahr ein Anstieg von 8,5 Prozent. Der Umschlag im Segment Eisenerz und Schrott stieg trotz der geringen Eisenerz-Nachfrage der Stahlwerke im Hinterland von Rotterdam um 8,9 Prozent auf 13,0 Millionen Tonnen an. Die Schrottexporte erhöhten sich ebenfalls. Schrott wird vor allem in die Türkei exportiert, wo die Stahlproduktion nach dem Erdbeben im Februar schnell wieder in Gang gesetzt wurde.
Für das Gesamtjahr erwartet die Hafenbehörde angesichts der Ungewissheiten, die durch die aktuelle geopolitische Lage und die hohe Inflation entstanden sind, einen geringfügigen Rückgang des Umschlagvolumens. (pm/roe)