Wie das landeseigene Unternehmen am Dienstag mitteilte, begann die Umstellung auf HVO im Hafen Bamberg mit den beiden Liebherr-Umschlagbaggern. Der LH110 sei bereits seit Ende Dezember erfolgreich mit HVO im Einsatz. „Wir haben uns entschieden HVO nicht nur dem Diesel beizumischen, sondern zu 100 Prozent auf den umweltschonenderen Kraftstoff zu setzen. Wir wollen hier bewusst für unsere Branche und darüber hinaus ein Zeichen setzen, dass auch Schwergutmaschinen CO2 neutral betrieben werden können,“ erläuterte Klaus Hohberger, Mitglied der Geschäftsleitung Bayernhafen.
HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oils – umgangssprachlich für „hydrierte Pflanzenöle“. Diese Art von Biokraftstoff kann herkömmlichen Diesel zu 100 Prozent ersetzen. Von einigen Maschinen- und Motorenherstellern liegen bereits die Genehmigungen zum Betrieb in bestehenden Motoren vor. „Einige Hersteller sind hier schon sehr weit“, sagte Hohberger. „Bei anderen bleiben wir hartnäckig an der Thematik dran. Da haben wir in Deutschland noch großes Potenzial. Die Mehrkosten von rund 10 Prozent zum Diesel holen wir eventuell sogar durch den geringeren AdBlue-Verbrauch bei der Abgasreinigung wieder rein und betreiben unsere Maschinen dann nicht nur CO2-, sondern auch kostenneutral im Vergleich zum Diesel.“
Die Basis für HVO sind Pflanzenöle und pflanzliche Fette, die dann mit Wasserstoff synthetisiert werden. Durch die Nutzung von HVO werden die gesamten Schadstoffemissionen im Lebenszyklus einer Maschine um rund 75 Prozent reduziert. Der reine CO2 Ausstoß beträgt nur rund die Hälfte. Es wird lediglich emittiert, was die Pflanze vorher auch aufgenommen hatte. In diesem Bereich sind die Fahrzeuge dann klimaneutral. Rußentwicklung, Stickoxid- und Partikelemissionen sind deutlich reduziert, was den geringeren AdBlue Verbrauch bei der Abgasreinigung zur Folge hat.
Der Verbrauch der Umschlagbagger in Bamberg ist nahezu identisch zum Diesel. Das bedeutet eine Einsparung von etwa 23,7 Tonnen CO2 pro Jahr beim aktuellen Bedarf von 18.000 Litern Kraftstoff.
Bayernhafen hat die Ausweitung der HVO Nutzung auf weitere Standorte bereits fest geplant und geht auch davon aus, dass der Mehrpreis durch eine weitere Verbreitung der HVO Nutzung stetig fällt. (pm/roe)