Auf den ersten Blick mache die Binnenschifffahrt nur 7 Prozent der Güterverkehrsleistung in Deutschland aus, heißt es in dem Bericht. „Diese Fehleinschätzung hat dazu geführt, dass die Politik die Wasserstraßen vernachlässigt hat – dabei gibt es teilweise keine Alternative zum Binnenschiff.“
Vor allem im Seehafenhinterlandverkehr der Westhäfen sei das Binnenschiff nicht wegzudenken. Um 10.000 Standard-Container aus einem Seeschiff zu verteilen, benötige man 5000 Lkw, 96 Güterzüge oder aber nur 30 Binnenschiffe. „Die Schiene kann die Binnenschiffe allerdings kaum ersetzen, denn die Bahnstrecken entlang des Rheins sind überlastet – und/oder marode.“ Die Binnenschifffahrt hätte noch Kapazitäten. „Allerdings nur, wenn der Staat mehr Geld in die Wasserstraßeninfrastruktur investiert. Dazu gehören auch Vorkehrungen, die den Wasserstand im Rhein so stabilisieren, dass er trotz Klimawandel möglichst ganzjährig schiffbar bleibt.“ Binnenschiffe seien zudem klimafreundlich. (Matthias Roeser)