-- Anzeige --

BÖB: Weckruf für mehr Redundanz der Infrastruktur

11.12.2024 10:22 Uhr | Lesezeit: 3 min
Schleuse Müden WSA Mosel-Saar-Lahn (Gerard Allard)
Blick auf die stattgefundenen Vorbereitung des Krans für das Setzen der Revisionsverschlüsse. 
© Foto: WSA Mosel-Saar-Lahn (Gerard Allard)

Der Bundesverband der Öffentlichen Binnenhäfen e.V. (BÖB) bezeichnet die Sperrung der Moselschleuse Müden nach ihrer Anfahrung durch ein Binnenschiff als eine Katastrophe für die Region und die lokale Wirtschaft – insbesondere aber für die Industrie. Wichtige Branchen wie die Mineralölindustrie, die Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie sowie der Stahl- und Metallsektor in der Region seien massiv betroffen und Logistikketten erheblich gestört. Dies führe zu unmittelbaren wirtschaftlichen Verlusten mit eventuellen Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in der Region.

-- Anzeige --

„Wir gehen davon aus, dass die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung pragmatisch handelt und alle notwendigen Maßnahmen ergreift, um den Schaden zu beseitigen. Gleichzeitig bitten wir darum, die Standorte in der Region und die Hafenkunden zeitnah und umfassend über alle Schritte zu informieren“, verlautete der BÖB hinsichtlich der weiteren Schritte.

Der volkswirtschaftliche Schaden sei zwar noch nicht vollständig absehbar, er wird laut Verband aber als massiv eingeschätzt. Der Unfall zeige deutlich, wie fragil unser logistisches System ohne ausreichende Redundanzen ist. Es fehle an der nötigen Resilienz, um solche Störungen schnell abzufangen und wirtschaftliche Ausfälle zu vermeiden.

Ein Ausbau der Mosel mit zweiten Schleusenkammern, wie er seit Anfang der 2000er-Jahre in Planung ist, hätte den Effekt dieses Unfalls erheblich gemildert, so der BÖB. Ein erweiterter und modernisierter Wasserweg hätte nicht nur die Kapazitäten für eine Verlagerung auf die Bundeswasserstraßen verbessert, sondern eine höhere Flexibilität und größere Resilienz für den Gütertransport ermöglicht.

Für eine zukunftsfähige, resiliente Logistik müsse man aber auch verstärkt in multimodale Angebote investieren, die einen flexiblen Verkehrsträgerwechsel ermöglichen. Dies sei der Weg, um die Abhängigkeit von einzelnen Verkehrsträgern zu reduzieren und auch bei unvorhergesehenen Störungen schnell handlungsfähig zu bleiben. Gleichauf stehe es um die nachhaltige Finanzierung der Infrastruktur. So sei es laut BÖB dringend erforderlich, über eine überjährige, projektunabhängige Finanzierung nachzudenken, die Investitionen in die Zukunft sichert, beispielsweise durch die Schaffung von Sondervermögen oder eines Infrastrukturfonds.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Schleusen

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


www.schifffahrtundtechnik.de ist das Online-Portal der achtmal jährlich erscheinenden Zeitschrift Schifffahrt und Technik. Schwerpunktthemen sind Schifffahrt und Binnenschifffahrt, Transport und Logistik im Hafen und intermodaler Verkehr zwischen See- und Binnenhäfen. Praxiserfahrene Journalisten recherchieren vor Ort und schreiben Klartext zu Logistik in See- und Binnenhäfen, kombiniertem Verkehr, Reedereien, Güterverkehr und Schwerlastlogistik.