„Wir gehen davon aus, dass die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung pragmatisch handelt und alle notwendigen Maßnahmen ergreift, um den Schaden zu beseitigen. Gleichzeitig bitten wir darum, die Standorte in der Region und die Hafenkunden zeitnah und umfassend über alle Schritte zu informieren“, verlautete der BÖB hinsichtlich der weiteren Schritte.
Der volkswirtschaftliche Schaden sei zwar noch nicht vollständig absehbar, er wird laut Verband aber als massiv eingeschätzt. Der Unfall zeige deutlich, wie fragil unser logistisches System ohne ausreichende Redundanzen ist. Es fehle an der nötigen Resilienz, um solche Störungen schnell abzufangen und wirtschaftliche Ausfälle zu vermeiden.
Ein Ausbau der Mosel mit zweiten Schleusenkammern, wie er seit Anfang der 2000er-Jahre in Planung ist, hätte den Effekt dieses Unfalls erheblich gemildert, so der BÖB. Ein erweiterter und modernisierter Wasserweg hätte nicht nur die Kapazitäten für eine Verlagerung auf die Bundeswasserstraßen verbessert, sondern eine höhere Flexibilität und größere Resilienz für den Gütertransport ermöglicht.
Für eine zukunftsfähige, resiliente Logistik müsse man aber auch verstärkt in multimodale Angebote investieren, die einen flexiblen Verkehrsträgerwechsel ermöglichen. Dies sei der Weg, um die Abhängigkeit von einzelnen Verkehrsträgern zu reduzieren und auch bei unvorhergesehenen Störungen schnell handlungsfähig zu bleiben. Gleichauf stehe es um die nachhaltige Finanzierung der Infrastruktur. So sei es laut BÖB dringend erforderlich, über eine überjährige, projektunabhängige Finanzierung nachzudenken, die Investitionen in die Zukunft sichert, beispielsweise durch die Schaffung von Sondervermögen oder eines Infrastrukturfonds.